Krankenversicherung für Angestellte

Bereits über 700.000 CLARK Kund:innen nutzen die Apps und Services zur privaten und gesetzlichen Krankenversicherung. Mit einer durchschnittlichen App-Store-Bewertung von 4,3 von 5 Sternen sind CLARK und seine Berater:innen erste Anlaufstelle für viele, wenn es um den Wechsel in die Privatkrankenversicherung oder den optimalen Versicherungsschutz geht. Doch bevor du dich für eine Krankenkasse entscheidest, solltest du die Grundlagen der gesetzlichen Krankenversicherung für Arbeitnehmer in Deutschland verstehen.

In Deutschland ist die Krankenversicherung für Arbeitnehmer Pflicht. Bevor du deinen ersten Arbeitstag beginnst, musst du dich in einer gesetzlichen Krankenkasse versichern. Rund 100 dieser Kassen bieten dir zwar unterschiedliche Leistungen und Beiträge, aber die meisten Grundleistungen sind gesetzlich geregelt. Nach 12 Monaten Mitgliedschaft kannst du problemlos zu einer anderen gesetzlichen Krankenkasse wechseln.

Was ist die gesetzliche Krankenversicherung?

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ist ein wichtiger Bestandteil des deutschen Sozialsystems. Als Solidarsystem stellen die Krankenkassen eine öffentlich-rechtliche Körperschaft dar, die keine Gewinne erzielen dürfen und ihre Leistungen nach gesetzlichen Vorgaben erbringen müssen. Dieser Wettbewerb der Krankenkassen untereinander sorgt jedoch für gewisse Unterschiede bei Beiträgen und Leistungen, auch wenn die meisten Leistungen gesetzlich vorgeschrieben und einem hohen Standard entsprechen.

Prinzipien und Funktionsweise des Systems

Das GKV-System basiert auf dem Prinzip der Solidarität. Alle Bürger tragen entsprechend ihrer finanziellen Leistungsfähigkeit zum Gesundheitssystem bei, unabhängig von ihrem individuellen Risiko. Dieses Solidarprinzip sichert eine flächendeckende, qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung für alle Versicherten. Die Krankenkassen sind gesetzlich dazu verpflichtet, jeden Antragsteller aufzunehmen und ihm die gleichen Leistungen zu gewähren.

Überblick über die gesetzlichen Krankenkassen

In Deutschland existieren fast 100 verschiedene gesetzliche Krankenkassen. Dazu gehören beispielsweise Allgemeine Ortskrankenkassen (AOK), Betriebskrankenkassen (BKK), Innungskrankenkassen (IKK), landwirtschaftliche Krankenkassen (LKK) sowie die Ersatzkassen (z.B. DAK, TK, KKH). All diese Krankenkassen sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und unterliegen den gleichen gesetzlichen Vorgaben.

“Die gesetzliche Krankenversicherung ist ein wichtiger Pfeiler unseres Sozialsystems, der eine zuverlässige und hochwertige Gesundheitsversorgung für alle Bürger gewährleistet.”

Wer muss in die gesetzliche Krankenversicherung?

In Deutschland sind Arbeitnehmer, deren Bruttoeinkommen unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (69.300 Euro im Jahr 2024) und über der Geringfügigkeitsgrenze (538 Euro monatlich) liegt, gesetzlich krankenversichert. Überschreitet ihr Arbeitsentgelt innerhalb eines Jahres die Jahresarbeitsentgeltgrenze, endet mit Ablauf des Kalenderjahres die Versicherungspflicht – sofern das Einkommen auch im Folgejahr über der Grenze liegt.

Pflichtversicherte Arbeitnehmer

Arbeitnehmer, die unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze verdienen, sind verpflichtet, sich gesetzlich zu versichern. Diese Versicherungspflicht umfasst alle Beschäftigten, deren regelmäßiges Arbeitsentgelt die Geringfügigkeitsgrenze übersteigt.

Kriterium Erläuterung
Jahresarbeitsentgeltgrenze 69.300 Euro im Jahr 2024
Geringfügigkeitsgrenze 538 Euro monatlich

Bei einer vorübergehenden Entgeltminderung von bis zu drei Monaten bleibt der Versicherungsstatus unverändert. Auch Kurzarbeit oder eine stufenweise Wiedereingliederung in das Erwerbsleben beeinflussen die gesetzliche Krankenversicherungspflicht nicht.

Krankenversicherung für Angestellte – Die Beiträge

Als Angestellter bist du in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert. Der Krankenkassenbeitrag, den du und dein Arbeitgeber gemeinsam tragen, berechnet sich auf Basis deines Bruttolohns. Der allgemeine Beitragssatz liegt aktuell bei 14,6 Prozent, den ihr jeweils zur Hälfte, also 7,3 Prozent, übernehmt.

Zusätzlich zum allgemeinen Beitragssatz kann jede Krankenkasse einen individuellen Zusatzbeitrag erheben. Bei der DAK-Gesundheit beispielsweise beträgt dieser 1,7 Prozent. Insgesamt ergibt sich dann ein Beitragssatz von 16,3 Prozent, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer paritätisch tragen.

Berechnung des Krankenkassenbeitrags

Die Beiträge werden auf Basis deines sozialversicherungspflichtigen Bruttoeinkommens bis zur Beitragsbemessungsgrenze von monatlich 5.175 Euro (Stand 2024) erhoben. Übersteigst du diese Grenze, werden die Beiträge nur noch auf den Höchstbetrag berechnet.

Kriterium Wert
Allgemeiner Beitragssatz 14,6 %
Zusatzbeitrag DAK-Gesundheit 1,7 %
Gesamtbeitragssatz 16,3 %
Beitragsbemessungsgrenze 5.175 € monatlich

Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil

Der Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung wird je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen. Als Arbeitnehmer zahlst du in der Regel 8,15 Prozent deines Bruttoeinkommens als Krankenkassenbeitrag. Dein Arbeitgeber übernimmt den restlichen Anteil von ebenfalls 8,15 Prozent.

Mit diesem paritätischen Beitragsmodell stellen Arbeitgeber und Arbeitnehmer sicher, dass jeder Beschäftigte in Deutschland über einen umfassenden Krankenversicherungsschutz verfügt.

Freiwillige Mitgliedschaft in der GKV

Wenn dein Arbeitsentgelt die jährliche Versicherungspflichtgrenze übersteigt, hast du die Wahl: Du kannst entweder als freiwilliges Mitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bleiben oder in eine private Krankenversicherung (PKV) wechseln. Entscheidest du dich für den Austritt aus der GKV, musst du dies innerhalb von zwei Wochen erklären, ansonsten setzt sich deine Mitgliedschaft als freiwillige Versicherung fort.

Der allgemeine Beitragssatz für freiwillige GKV-Mitglieder beträgt 14,6 Prozent, zuzüglich des Zusatzbeitrags deiner Krankenkasse. Wenn du als Angestellter freiwillig versichert bist, übernimmt dein Arbeitgeber die Hälfte der Beiträge. Selbstständige und Freiberufler müssen ihre Versicherungsbeiträge hingegen vollständig selbst tragen.

Hauptberuflich Selbstständige haben zudem die Wahl zwischen dem allgemeinen Beitragssatz von 14,6 Prozent plus Zusatzbeitrag mit Krankengeldanspruch ab der 7. Krankheitswoche oder dem ermäßigten Beitragssatz von 14,0 Prozent plus Zusatzbeitrag ohne Krankengeld.

Freiwillig versicherte Rentner, die ihre Rente von der Deutschen Rentenversicherung erhalten, können einen Zuschuss beantragen, der der Hälfte des Versicherungsbeitrags entspricht.

Ob du dich für eine freiwillige Mitgliedschaft in der GKV oder einen Wechsel in die PKV entscheidest, hängt von deinen persönlichen Umständen und Bedürfnissen ab. Informiere dich am besten bei deiner Krankenkasse oder einem unabhängigen Berater, um die beste Option für dich zu finden.

Freiwillige Mitgliedschaft in der GKV

Familienversicherung in der Krankenversicherung

Die Familienversicherung in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) bietet eine praktische Lösung für Angestellte und ihre Angehörigen. Kinder, Ehepartner und eingetragene Lebenspartner von GKV-Mitgliedern können beitragsfrei familienversichert werden, solange ihr Gesamteinkommen eine bestimmte Einkommensgrenze nicht übersteigt.

Mitversicherte Angehörige

Wer kann in der Familienversicherung mitversichert werden? Folgende Angehörige können unter bestimmten Voraussetzungen beitragsfrei in der GKV mitversichert werden:

  • Kinder bis zum 18. Lebensjahr
  • Kinder bis zum 25. Lebensjahr, wenn sie sich in Ausbildung oder im Studium befinden
  • Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner
  • Stiefkinder, Enkel und Pflegekinder in häuslicher Gemeinschaft
  • Dauerhaft behinderte Kinder

Einkommensgrenze für mitversicherte Familienmitglieder

Um in der Familienversicherung beitragsfrei mitversichert zu sein, darf das Gesamteinkommen der mitversicherten Angehörigen eine bestimmte Grenze nicht überschreiten. Diese Einkommensgrenze liegt 2024 bei 505 Euro monatlich. Einkommen aus Renten, Vermietung, Kapitaleinkünften und andere Quellen werden bei der Berechnung berücksichtigt.

Die Familienversicherung endet in der Regel mit dem 18. Lebensjahr. Bei Schul- oder Berufsausbildung kann die Mitversicherung bis zum 25. Lebensjahr verlängert werden. Für Kinder mit Behinderung gibt es keine Altersgrenze.

“Die Familienversicherung ist eine praktische Möglichkeit, Angehörige kostengünstig in die gesetzliche Krankenversicherung einzubinden.”

Der Beitritt zu einer Krankenkasse

Wenn du eine Beschäftigung in Deutschland aufnimmst, musst du dich bei einer gesetzlichen Krankenkasse anmelden. Mit rund 100 verschiedenen Krankenkassen hast du eine Vielzahl an Optionen zur Auswahl. Die Beitragssätze der Kassen variieren dabei zwischen etwa 15 und 16 Prozent deines Bruttogehalts. Dabei teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die Kosten jeweils zur Hälfte.

Übersicht und Vergleich der Krankenkassen

Um die beste Krankenkasse für dich zu finden, lohnt es sich, einen genaueren Krankenkassenvergleich anzustellen. Nicht nur die Beitragssätze spielen eine Rolle, sondern auch die zusätzlichen Leistungen, die die einzelnen Kassen anbieten. So gibt es Kassen, die mit besonders günstigen Zusatzbeiträgen oder umfangreichen Bonusprogrammen punkten können.

  • Die hkk beispielsweise hat einen äußerst niedrigen Zusatzbeitrag von nur 0,98 Prozent und ermöglicht so Einsparungen von bis zu 310 Euro pro Jahr.
  • Gleichzeitig bietet die hkk ihren Versicherten Leistungen im Wert von über 1.000 Euro jährlich, von Auslandsimpfungen bis hin zur Zahnreinigung.

Bei deiner Entscheidung für eine Krankenkasse solltest du also nicht nur auf den Beitrag achten, sondern auch die zusätzlichen Angebote und Serviceleistungen vergleichen. So findest du die für dich am besten geeignete Krankenversicherung.

Krankenkassenvergleich

“Der Krankenkassenwechsel ist ein wichtiger Schritt, den man sorgfältig abwägen sollte. Die Bindungsfrist von mindestens 12 Monaten ist ein entscheidender Faktor, den man berücksichtigen muss.”

Krankenversicherung für Selbstständige und Gutverdiener

Als Selbstständiger oder Gutverdiener hast du die Möglichkeit, dich entweder in der privaten Krankenversicherung (PKV) oder in der freiwilligen gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) zu versichern. Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, die es sorgfältig abzuwägen gilt.

In der PKV können die Beiträge in jungen Jahren deutlich niedriger sein als in der freiwilligen GKV-Versicherung. Allerdings steigen die PKV-Beiträge im Alter oft deutlich an, während die Beiträge in der GKV relativ stabil bleiben. Selbstständige müssen zudem bestimmte Voraussetzungen für die freiwillige Versicherung in der GKV erfüllen, beispielsweise eine Mindestversicherungszeit.

Kriterium Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) Private Krankenversicherung (PKV)
Beitragssatz 14,6% des Einkommens, plus durchschnittlich 1,7% Zusatzbeitrag Variabel je nach Alter, Vorerkrankungen und Leistungen
Pflegeversicherung 3,05% für Versicherte mit Kindern, 3,4% für Kinderlose über 23 Jahre Variabel je nach Anbieter
Beitragsentwicklung im Alter Relativ stabil Deutlicher Anstieg

Unabhängig von der Wahl zwischen GKV und PKV ist es für Selbstständige und Gutverdiener wichtig, sich umfassend zu informieren und die verschiedenen Angebote sorgfältig zu vergleichen. Dabei spielen neben den Kosten auch Leistungsumfang, Kundenservice und Flexibilität eine wichtige Rolle.

“Als Selbstständiger habe ich mich für die private Krankenversicherung entschieden, da sie in meiner Situation die bessere Wahl für mich ist. Allerdings muss man im Alter mit deutlich höheren Beiträgen rechnen.”

Fazit

Die gesetzliche Krankenversicherung bietet Arbeitnehmern in Deutschland einen umfassenden Krankenversicherungsschutz. Sie ist für die meisten Angestellten Pflicht und wird gemeinsam von Arbeitgeber und Arbeitnehmer finanziert. Neben dieser Pflichtversicherung gibt es noch Möglichkeiten der freiwilligen Mitgliedschaft und der Familienversicherung, die weitere Vorteile bieten können.

Insgesamt stellt die Krankenversicherung für Angestellte eine wichtige Absicherung im Krankheitsfall dar. Sie garantiert einen hohen Standard an Leistungen und ist ein wesentlicher Bestandteil des deutschen Sozialversicherungssystems. Die Zusammenfassung der wichtigsten Aspekte zeigt, dass die Krankenversicherung für Arbeitnehmer eine solide Grundlage für die Gesundheitsvorsorge bildet.

Darüber hinaus können Unternehmen ihren Mitarbeitern durch die betriebliche Krankenversicherung zusätzlichen Versicherungsschutz und finanzielle Vorteile bieten. Dies kann die Mitarbeiterbindung stärken, die Personalgewinnung erleichtern und das Firmenimage verbessern. Insgesamt ist die Krankenversicherung für Angestellte ein wichtiger Baustein, um Arbeitnehmer umfassend abzusichern und die Gesundheit der Belegschaft zu fördern.

FAQ

Was ist die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland?

Die gesetzliche Krankenversicherung in Deutschland ist ein Solidarsystem, das von rund 100 Krankenkassen getragen wird. Diese Krankenkassen sind Körperschaften des öffentlichen Rechts und müssen ihre Leistungen nach gesetzlichen Vorgaben erbringen, ohne Gewinne zu erzielen. Obwohl die Krankenkassen im Wettbewerb stehen, bieten sie einen hohen Standard an Versicherungsleistungen.

Wer ist in Deutschland gesetzlich krankenversichert?

In Deutschland besteht für Arbeitnehmer Versicherungspflicht in der gesetzlichen Krankenversicherung, sofern ihr Bruttoeinkommen unter der Jahresarbeitsentgeltgrenze (69.300 Euro im Jahr 2024) und über der Geringfügigkeitsgrenze (538 Euro monatlich) liegt. Übersteigt das Einkommen die Jahresarbeitsentgeltgrenze, können Arbeitnehmer entweder freiwillig in der GKV bleiben oder in eine private Krankenversicherung wechseln.

Wie werden die Beiträge zur Krankenversicherung berechnet?

Der Krankenkassenbeitrag wird prozentual vom sozialversicherungspflichtigen Bruttolohn ermittelt. Der allgemeine Beitragssatz beträgt 14,6 Prozent, den Arbeitgeber und Arbeitnehmer je zur Hälfte tragen. Hinzu kommt ein kassenindividueller Zusatzbeitrag, den ebenfalls beide Seiten zur Hälfte übernehmen. Die Beiträge werden jedoch nur bis zur Beitragsbemessungsgrenze von monatlich 5.175 Euro (2024) erhoben.

Können Familienangehörige beitragsfrei mitversichert werden?

Ja, Kinder, Ehepartner und eingetragene Lebenspartner von GKV-Mitgliedern können beitragsfrei familienversichert werden, solange ihr Gesamteinkommen eine bestimmte Einkommensgrenze (505 Euro monatlich im Jahr 2024) nicht übersteigt. Die Familienversicherung ist zeitlich begrenzt und endet in der Regel mit dem 18. bzw. 25. Lebensjahr.

Wie wählt man eine Krankenkasse aus?

Mit Aufnahme einer Beschäftigung in Deutschland muss der Arbeitnehmer eine gesetzliche Krankenkasse wählen und dort die Mitgliedschaft beantragen. Die Beitragssätze der rund 100 gesetzlichen Krankenkassen variieren zwischen ca. 15 und 16 Prozent des Bruttogehalts. Der günstigste Beitrag einer deutschlandweiten Krankenkasse liegt bei 14,99 Prozent.

Gibt es Sonderregelungen für Selbstständige und Gutverdiener?

Ja, Arbeitnehmer mit einem Gehalt über 5.775 Euro pro Monat können sich privat versichern. Für Arbeitnehmer mit zeitlich begrenztem Aufenthalt und einem Gehalt über 5.775 Euro gibt es besondere, etwas günstigere private Krankenversicherungen für Expats.

Quellenverweise