Bauwerksabdichter | Infos zum Beruf

Über 2000 Bauwerksabdichter waren am Bau des Gotthard-Basistunnels beteiligt – eine beeindruckende Zahl, die die Bedeutung dieses Berufs unterstreicht. Als staatlich anerkannte Fachkräfte spielen Bauwerksabdichter eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, Gebäude, Dächer und Verkehrsflächen vor Feuchtigkeit, Regen und Grundwasser zu schützen. In einer dreijährigen dualen Ausbildung eignen sie sich das nötige Know-how an, um mit verschiedenen Abdichtungsverfahren und Werkzeugen wie Gasbrennern oder Schweißautomaten die erforderlichen Schutzschichten und Beläge herzustellen.

Als Teil des Redaktionsteams von mba-wuerzburg.de möchte ich dich in dieser Serie näher an den faszinierenden Beruf des Bauwerksabdichters heranführen. Lass dich von der Vielfalt der Aufgaben und den interessanten Karrieremöglichkeiten in dieser Branche begeistern.

Was macht ein Bauwerksabdichter?

Als Bauwerksabdichter haben Fachkräfte in diesem vielseitigen Beruf eine Vielzahl an Aufgaben. Zu ihren Kernverantwortlichkeiten gehört es, Gebäude, Verkehrsflächen und andere Bauwerke wie Brücken oder Tunnel gegen Feuchtigkeit, Regen und Grundwasser abzudichten. Dafür prüfen sie zunächst sorgfältig den Untergrund und bringen anschließend Schutzschichten und Beläge mit Hilfe von Gasbrennern, Schweiß- und Schneideautomaten auf.

Aufgaben und Tätigkeiten

Der Beruf des Bauwerksabdichters erfordert neben handwerklichem Geschick auch technisches Verständnis. Zu den typischen Aufgaben gehören:

  • Beurteilen und Vorbereiten der Untergründe für Abdichtungsarbeiten
  • Herstellen und Einbringen von Abdichtungen mit Bitumenbahnen oder Kunststoffbahnen
  • Versiegeln von Dächern, Terrassen, Brücken und Tunneln gegen Feuchtigkeit
  • Durchführen von Abdichtungsmaßnahmen an Deponien, um Schadstoffaustritt zu verhindern
  • Kontrollieren der fertiggestellten Abdichtungsarbeiten
  • Bepflanzung von Flachdächern als Teil der Abdichtungsmaßnahmen

Bauwerksabdichter tragen somit maßgeblich zum Schutz von Gebäuden, Infrastruktur und der Umwelt vor Feuchtigkeit und Bodenwasser bei.

Arbeitsumfeld eines Bauwerksabdichters

Bauwerksabdichter/-innen sind auf vielfältigen Baustellen tätig. Sie führen ihre Arbeiten nicht nur in Baugruben und an Rohbauten durch, sondern auch auf Verkehrsflächen wie Straßen, Brücken oder Tunneln sowie auf Dächern. In manchen Projekten sind sie sogar unter Tage, beispielsweise bei Abdichtungsarbeiten in U-Bahn-Schächten, im Einsatz.

Die Arbeit findet meist im Freien statt und erfordert ein hohes Maß an Geschicklichkeit und Schwindelfreiheit. Häufig müssen Bauwerksabdichter/-innen auf Gerüsten oder Arbeitsbühnen tätig werden, um ihre Aufgaben zu erfüllen.

  • Tätigkeitsfelder: Baustellen, Baugruben, Rohbauten, Verkehrswege, U-Bahn-Schächte
  • Arbeitsumgebung: Meist im Freien, erfordert Geschicklichkeit und Schwindelfreiheit
  • Einsatz auf Gerüsten und Arbeitsbühnen

Die Vielfalt der Einsatzorte und die Herausforderungen, die mit der Arbeit in der Höhe einhergehen, erfordern von Bauwerksabdichtern/-innen eine hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität. Sie müssen in der Lage sein, sich schnell an wechselnde Bedingungen auf den Baustellen zu gewöhnen und ihre Arbeitsweise entsprechend anzupassen.

Darüber hinaus sind Kommunikations- und Teamfähigkeit wichtige Kompetenzen, da Bauwerksabdichter/-innen oft in interdisziplinären Teams zusammenarbeiten müssen. Der Austausch mit anderen Gewerken wie Maurern, Zimmererleuten oder Elektrikern ist für das Gelingen der Projekte unerlässlich.

Voraussetzungen für die Ausbildung

Für eine Ausbildung zum/zur Bauwerksabdichter/-in gibt es keine spezifischen Schulabschlussvoraussetzungen. In der Praxis stellen Betriebe meist Auszubildende mit Hauptschulabschluss, mittlerer Reife oder Abitur ein. Je höher der Schulabschluss, desto größer sind in der Regel die Entwicklungsmöglichkeiten.

Neben handwerklichem Geschick sind auch Fähigkeiten in Mathematik, Werken/Technik und Physik wichtig. Darüber hinaus sollten Bauwerksabdichter/-innen sorgfältig, beobachtungsgenau und schwindelfrei sein.

Schulabschluss Entwicklungsmöglichkeiten
Hauptschulabschluss Grundlegende Ausbildung
Mittlere Reife Mittlere Entwicklungsmöglichkeiten
Abitur Größte Entwicklungsmöglichkeiten

Neben der fachlichen Eignung sind auch persönliche Eigenschaften wie Sorgfalt, Beobachtungsgenauigkeit und handwerkliches Geschick für den Beruf des Bauwerksabdichters von großer Bedeutung.

“Die Ausbildung zum Bauwerksabdichter bietet vielfältige Möglichkeiten für Berufseinsteiger mit handwerklichem Talent und Interesse an technischen Themen.”

Ausbildungsinhalte und -ablauf

Inhalte der dreijährigen Ausbildung

Die Ausbildung zum/zur Bauwerksabdichter/-in ist eine dreijährige duale Ausbildung, die sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Neben der Planung und Vorbereitung von Arbeitsabläufen lernen die Auszubildenden den richtigen Umgang mit Arbeitsgerüsten und Vermessungstechniken. Der Umgang mit Baumaterialien und Werkzeugen sowie das Ausführen von Holz-, Mauer-, Putz- und Betonarbeiten sind ebenfalls fester Bestandteil der Ausbildung.

Ein Schwerpunkt liegt auf dem Erlernen verschiedener Abdichtungstechniken gegen Feuchtigkeit und Wasser. Auch Themen wie Qualitätskontrolle, Arbeits- und Umweltschutz sowie die digitalisierte Arbeitswelt werden vermittelt. Die Auszubildenden werden somit optimal auf ihre zukünftigen Aufgaben auf der Baustelle vorbereitet.

Ausbildungsinhalt Beschreibung
Arbeitsplanung und -vorbereitung Planung und Koordinierung von Arbeitsabläufen, Abstimmung mit anderen Gewerken
Arbeit mit Arbeitsgerüsten und Vermessung Aufbau und Nutzung von Arbeitsgerüsten, Durchführung von Vermessungen
Umgang mit Baumaterialien und Werkzeugen Kenntnis und Anwendung von Baumaterialien, Werkzeugen und Maschinen
Ausführung von Bauarbeiten Holz-, Mauer-, Putz- und Betonarbeiten
Abdichtungstechniken Erlernen verschiedener Techniken zur Abdichtung gegen Feuchtigkeit und Wasser
Qualitätskontrolle, Arbeits- und Umweltschutz Sicherstellung von Qualität, Arbeitssicherheit und Umweltschutz
Digitalisierte Arbeitswelt Umgang mit digitalen Werkzeugen und Technologien auf der Baustelle

Bauwerksabdichter bei der Arbeit

“Die Ausbildung zum/zur Bauwerksabdichter/-in bietet eine solide Grundlage für eine vielseitige Tätigkeit in der Baubranche.”

Bauwerksabdichter | Infos zum Beruf

Vergütung und Karrierechancen

Während ihrer Ausbildung erhalten angehende Bauwerksabdichter/-innen je nach Bundesland eine monatliche Ausbildungsvergütung zwischen 1.000 und 1.550 Euro. Nach erfolgreichem Abschluss der dreijährigen Ausbildung können sie als Fachkraft in verschiedenen Betrieben der Bau- und Ausbaubranche arbeiten. Das Einstiegsgehalt beträgt dabei durchschnittlich 2.819 Euro brutto pro Monat.

Durch Weiterbildungen wie den Meisterbrief oder ein Studium zum Betriebswirt (HwO) eröffnen sich Aufstiegschancen in Führungspositionen. Somit haben Bauwerksabdichter/-innen die Möglichkeit, einen eigenen Betrieb zu leiten und selbst Auszubildende auszubilden. Das durchschnittliche Gehalt von erfahrenen Bauwerksabdichtern liegt zwischen 2.500 und 3.500 Euro brutto pro Monat, je nach Berufserfahrung und Arbeitgeber.

Ausbildungsjahr Durchschnittliche Ausbildungsvergütung
1. Jahr 844 Euro
2. Jahr 1.085 Euro
3. Jahr 1.335 Euro

Insgesamt bietet der Beruf des Bauwerksabdichters/-in vielfältige Karrierechancen und ein attraktives Gehaltsspektrum.

Berufsperspektiven für Bauwerksabdichter

Als ausgebildeter Bauwerksabdichter eröffnen sich dir vielfältige berufliche Möglichkeiten. Neben der Tätigkeit als Fachkraft in verschiedenen Betrieben kannst du dich durch fachliche oder betriebswirtschaftliche Weiterbildungen weiter spezialisieren. Mit dem Meisterbrief übernimmst du die Leitung eines Betriebs und hast die Möglichkeit, selbst Lehrlinge auszubilden.

Alternativ bietet der Weg zum Betriebswirt (HwO) die Chance, in Führungsaufgaben der Unternehmenssteuerung einzusteigen. Auf diesem Weg kannst du dich zum Betriebsleiter oder sogar zum Meister weiterentwickeln.

Weiterbildungsmöglichkeiten Dauer
Ausbildung zum anerkannten Ausbilder (Weiterbildung) Circa 1-2 Monate
Weiterbildung zum Industriemeister 2-4 Jahre
Ausbildung zum Techniker Mehrere Jahre
Vorbereitung auf den Technischen Fachwirt 3-8 Monate
Bachelorstudium in Bauingenieurwesen, Bauphysik oder Baubetriebswirtschaft 6 Semester

Um ein eigenes Unternehmen als Bauwerksabdichter zu gründen, benötigst du relevante Berufserfahrung, erfolgreiche Weiterbildungen und eine gründliche strategische Planung.

Bauwerksabdichter Berufsperspektiven

“Die Ausbildung zum Bauwerksabdichter erfordert Teamfähigkeit, Wetterfestigkeit und körperliche Gesundheit.”

Herausforderungen im Beruf Bauwerksabdichter

Der Beruf des Bauwerksabdichters bringt eine Reihe von Herausforderungen mit sich, die Flexibilität, Ausdauer und Präzision erfordern. Zum einen müssen die Arbeiten häufig unter wechselhaften Wetterbedingungen im Freien verrichtet werden, was Anpassungsfähigkeit und Wetterfestigkeit voraussetzt.

Darüber hinaus sind oftmals Tätigkeiten in großer Höhe erforderlich, die Schwindelfreiheit und Trittsicherheit erfordern. Die körperlichen Belastungen durch das Tragen schwerer Materialien sowie der Termindruck auf Baustellen stellen zusätzliche Herausforderungen dar, die Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit verlangen.

Nicht zuletzt ist Präzision gefordert, um Feuchtigkeitsschäden und Undichtigkeiten zuverlässig zu verhindern. Das sorgfältige Arbeiten mit einer Vielzahl an Materialien wie Bitumen, Metallbändern und Kunststoffen ist unerlässlich, um langfristig funktionierende Abdichtungen zu gewährleisten.

“Bauwerksabdichter müssen Wetterfestigkeit, Schwindelfreiheit und Präzision mitbringen, um die Herausforderungen ihres Berufs zu meistern.”

Trotz dieser Herausforderungen bietet der Beruf des Bauwerksabdichters attraktive Perspektiven für engagierte und gründliche Fachkräfte, die Spaß an körperlicher Arbeit und Herausforderungen haben.

Fazit

Bauwerksabdichter/-innen übernehmen eine entscheidende Rolle, um Gebäude, Verkehrsflächen und andere Bauwerke vor Feuchtigkeit, Regen und Grundwasser zu schützen. Die fundierte Ausbildung vermittelt umfangreiches Fachwissen in der Anwendung verschiedener Abdichtungsverfahren wie Dachabdichtung und Feuchtigkeitsschutz. Neben handwerklichem Geschick sind technisches Verständnis und Sorgfalt gefordert, um hochwertige Bauwerksabdichtungen zu erstellen.

Mit guten Perspektiven für berufliche Weiterentwicklung und Spezialisierung bietet der Beruf attraktive Karrierechancen in der Baubranche. Wer Interesse an praktischer Arbeit, technischen Themen und der Umsetzung moderner Abdichtungslösungen hat, findet im Beruf des Bauwerksabdichters eine herausfordernde und erfüllende Tätigkeit.

Ob Neubau, Modernisierung oder Sanierung – Bauwerksabdichter/-innen tragen entscheidend dazu bei, die Langlebigkeit und Funktionalität von Gebäuden und Infrastruktur sicherzustellen. Ihre Arbeit ist somit ein wesentlicher Beitrag zur Werterhaltung und Nachhaltigkeit im Bauwesen.

FAQ

Was machen Bauwerksabdichter?

Bauwerksabdichter/-innen sind staatlich anerkannte Fachkräfte, die Gebäude, Dächer und Verkehrsflächen vor Feuchtigkeit, Regen und Grundwasser schützen. Sie verwenden verschiedene Abdichtungsverfahren und Werkzeuge wie Gasbrenner oder Schweißautomaten, um die erforderlichen Schutzschichten und Beläge herzustellen. Zu ihren Aufgaben gehören auch das Prüfen der Untergründe und das sorgfältige Kontrollieren der Abdichtungsarbeiten.

Wo arbeiten Bauwerksabdichter?

Bauwerksabdichter/-innen sind hauptsächlich auf Baustellen tätig – in Baugruben, an Rohbauten, auf Verkehrsflächen wie Straßen, Brücken oder Tunneln sowie auf Dächern. Je nach Projekt können sie auch unter Tage, beispielsweise bei Abdichtungsarbeiten in U-Bahn-Schächten, eingesetzt werden. Die Arbeit findet meist im Freien statt und erfordert Geschicklichkeit sowie Schwindelfreiheit.

Welche Voraussetzungen gibt es für die Ausbildung?

Für eine Ausbildung zum/zur Bauwerksabdichter/-in gibt es keine spezifischen Schulabschlussvoraussetzungen. Betriebe stellen meist Auszubildende mit Hauptschulabschluss, mittlerer Reife oder Abitur ein. Wichtig sind neben handwerklichem Geschick auch Fähigkeiten in Mathematik, Werken/Technik und Physik. Darüber hinaus sollten Bauwerksabdichter/-innen sorgfältig, beobachtungsgenau und schwindelfrei sein.

Wie sieht der Ausbildungsablauf aus?

Die Ausbildung zum/zur Bauwerksabdichter/-in dauert 3 Jahre und findet dual in Betrieb und Berufsschule statt. Neben der Planung und Vorbereitung von Arbeitsabläufen, dem Umgang mit Arbeitsgerüsten und Messungen lernen die Auszubildenden den Umgang mit Bau- und Bauhilfsstoffen, Werkzeugen sowie das Ausführen von Holz-, Mauer-, Putz- und Betonarbeiten. Ein Schwerpunkt liegt auf dem Erlernen verschiedener Abdichtungstechniken.

Wie sieht die Vergütung und Karriereentwicklung aus?

Während der Ausbildung erhalten angehende Bauwerksabdichter/-innen je nach Bundesland eine monatliche Vergütung zwischen 1.000 und 1.550 Euro. Nach erfolgreichem Abschluss können sie als Fachkraft in der Bau- und Ausbaubranche arbeiten. Durch Fortbildungen wie den Meisterbrief oder zum Betriebswirt eröffnen sich Aufstiegschancen in Führungspositionen und die Möglichkeit, einen eigenen Betrieb zu leiten.

Welche Herausforderungen bringt der Beruf mit sich?

Die Arbeit als Bauwerksabdichter/-in bringt einige Herausforderungen mit sich. So muss die Arbeit häufig unter wechselhaften Wetterbedingungen im Freien verrichtet werden, was Flexibilität und Wetterfestigkeit erfordert. Hinzu kommen Tätigkeiten in großer Höhe, die Schwindelfreiheit und Trittsicherheit voraussetzen. Körperliche Belastungen durch das Tragen schwerer Materialien und der Termindruck auf Baustellen erfordern Ausdauer und Konzentrationsfähigkeit. Präzision ist zudem gefordert, um Feuchtigkeitsschäden und Undichtigkeiten zuverlässig zu verhindern.

Quellenverweise