Studienplatz schon sicher? So bewirbst Du Dich richtig!

Abitur in der Tasche, ab zum Traumstudium? Wer sein Ziel kennt, hat den ersten Schritt zu seinem Studium bereits geschafft. Aber wie findest Du den Weg dorthin? Wie Du die Hürden bei der Bewerbung meisterst und welche Stolpersteine Du umgehen kannst, erfährst Du hier.

1. Wann bewerbe ich mich?

Der Richtige Zeitpunkt für Deine Bewerbung hängt von Deiner Fächerwahl und Deiner Studienform ab. Du hast die Möglichkeit, an einer Universität, einer staatlichen Fachhochschule oder einer pädagogischen Hochschule zu studieren. Dein Studium kann auch in dualer Form an einer dualen Hochschule und einer Ausbildungsstelle (Praxispartner) stattfinden. Außerdem unterscheidet man zwischen zulassungsbeschränkten und zulassungsfreien Studiengängen.

Für zulassungsbeschränkte Studiengänge (z.B. Medizin oder Psychologie) gelten allgemein folgende Daten:

  • 15. Juli (Wintersemester)
  • 15. Januar (Sommersemester)

Bundesweit zulassungsbeschränkte Studiengänge haben oft den 31. Mai als Stichtag für das Wintersemester. Bei zulassungsfreien Studiengängen ist eine spätere Bewerbung möglich. Die gültigen Fristen findest Du auch auf den Homepages der Universitäten. Die Bewerbungsfristen für Masterstudiengänge liegen in der Regel früher.

Vorsicht ist bei den Studiengängen Sport, Kunst, Musik und Gestaltung geboten!

Die Sporteignungsprüfung hat von Universität zu Universität unterschiedliche Fristen, die Zeiträume liegen meist Anfang Mai für das Wintersemester. Bei den künstlerischen Fächern ist jeweils mit einer Aufnahmeprüfung zu rechnen. Bei diesen Fächern sind eine Bewerbermappe bzw. Tonaufnahme obligatorisch. Für sie gelten darum ebenfalls frühere Bewerbungsfristen.

Für ein duales Studium bewirbst Du Dich nicht bei der Hochschule, sondern bei Deinem Praxispartner. Die Bewerbungsfristen liegen hier häufig ein Jahr im Voraus. Auf den Homepages der dualen Hochschulen findest Du Listen mit Praxispartnern und deren jeweilige Bewerbungsfristen. Auch bei den Homepages der Praxispartner werden die jeweiligen Fristen zu finden sein.

In jedem Fall gilt der Rat: Erkundige Dich rechtzeitig, also mindestens ein Jahr im Voraus, welche Fristen für die Standorte und Studiengänge gelten, für die Du Dich interessierst.

2. Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen?

Ein Studium kommt für Dich in Frage, wenn Du eine allgemeine Hochschulreife (Abitur), eine fachgebundene Hochschulreife oder einen vergleichbaren Abschluss besitzt. Besitzt Du eine fachgebundene Hochschulreife, sollest Du Dich vorab informieren, ob Du hiermit die Voraussetzungen für Deinen gewünschten Studiengang erfüllst. Informationen findest Du auf den Homepages der Universitäten und Fachhochschulen oder über deren telefonische Studienberatung. Solltest Du ein Abitur besitzen, sind die weiteren Voraussetzungen studiengangs- und -formabhängig.

Vielleicht hast Du bereits vom N.C., dem “Numerus Clausus” gehört. Dieser liegt bei zulassungsbeschränkten Studiengängen vor. Bei diesen Studiengängen sind nicht so viele Studienplätze frei sind wie Bewerbungen eingehen.

Hierbei ist unter anderem das Verhältnis vom Vorjahr ausschlaggebend. Damit gibt es auch Studiengänge, die in einem Jahr noch zulassungsfrei waren, im nächsten Jahr auf Grund der hohen Bewerberzahl allerdings zulassungsbeschränkt sind. Natürlich kann auch das Gegenteil vorkommen. Dein N.C. ist dabei nicht nur von Deiner Abschlussnote abhängig. Es werden auch Faktoren wie bestimmte Einzelnoten, Studierfähigkeitstest, Auswahlgespräche, Essays, Motivationsschreiben, Praktika, Berufserfahrung und Freiwilligendienste mit eingerechnet. Diese ergeben Deine Verfahrensnote, die mit dem N.C. abgeglichen wird. Welche Faktoren für den Studiengang gelten, für den Du Dich interessierst, erfährst Du auf den jeweiligen Homepages der Universitäten und Hochschulen.

Für zulassungsfreie Studiengänge hingegen musst Du Dich lediglich mit den geforderten Unterlagen einschreiben. Dies gilt allerdings nur, wenn Du Dich für ein Erststudium bewirbst. Für ein Zweitstudium kommen je nach Bundesland höhere Gebühren oder ein gesondertes Bewerbungsverfahren auf Dich zu. Zumeist gilt, dass nur ein geringer Prozentsatz der Studienplätze für Studenten eines Zweitstudiums reserviert sind. Erkundige Dich am besten auch hier direkt bei den jeweiligen Universitäten, Hochschulen oder Bildungsministerien.

Für das duale Studium gelten hingegen andere Voraussetzungsbedingungen, die je nach Praxispartner variieren können. Sollte Dein Bewerbungsschreiben Dich einen Schritt vorangebracht haben, gibt es zwei Möglichkeiten, wie es von da ab weitergeht. Die eine Möglichkeit ist die, dass Du nach einem erfolgreichen Bewerbungsgespräch den Studienplatz erhältst. Die andere Möglichkeit ist, dass ein langer Tag in einem Assessment-Center (mehr dazu in Punkt 4) auf Dich wartet. Eventuell ist ein absolviertes FSJ notwendig.

3. Welche Dokumente brauche ich unbedingt?

Beim dualen Studiengang benötigst Du zunächst Dein Bewerbungsschreiben, Dein Lebenslauf und Deine Zeugnisse. Besitzt Du bereits Abschlüsse, Arbeitszeugnisse oder relevante Fortbildungen, solltest Du diese ebenfalls vorlegen.

Für ein Studium an einer Universität oder Hochschule benötigst Du folgende Unterlagen:
Deine Hochschulzugangsberechtigung (z.B. Abiturzeugnis), einen Nachweis Deiner Krankenversicherung, geforderte Sprachnachweise (wenn nicht bereits im Zeugnis enthalten), Deinen Personalausweis und Deine Geburtsurkunde.

Wichtig: Schicke nie Originale, sondern stets (beglaubigte) Kopien!

In künstlerischen Fächern benötigst Du zusätzlich eine Mappe mit einer Auswahl an Werken von Dir. Solltest Du im Vorfeld einen Studierfähigkeitstest abgelegt haben, musst Du die Bescheinigung über Dein Bestehen hinzufügen. Auch die Zulassung bezüglich Deines N.C. solltest Du beifügen, wenn gefordert.

4. Wie funktioniert das Zulassungsverfahren?

Bei zulassungsfreien Studiengängen musst Du Dich lediglich einschreiben. Bei zulassungsbeschränkten Studiengängen wird wie beschrieben zunächst dein N.C. ermittelt. Sollten noch immer mehr Bewerber als Studienplätze übrig sein, entscheidet das Los. Durch sogenannte Wartesemester oder Praktika kannst Du Deinen N.C aufbessern bzw. im nächsten Verfahren eine Bevorzugung gegenüber Erstbewerbern erhalten.

Bei einem dualen Studium regelt Dein Praxispartner alles weitere. Solltest Du davor den Tag beim Assessment-Center bestehen müssen, erwartet Dich Folgendes:

Beim Assessment-Center geht es um die Auswahl bei einer hohen Bewerberzahl. In der Regel beinhalten diese Tage vier Phasen. Am Vormittag ist mit etwa 30 – 50 Mitbewerben zu rechnen. In dieser Phase musst Du verschiedene Leistungstests in den Bereichen Allgemeinbildung, Mathematik, Logik, räumliches Vorstellungsvermögen und Deutsch absolvieren. Diese Tests finden auf Zeit und unter Beobachtung statt und sind selten darauf angelegt, vollständig bearbeitet zu werden. Dies dient dazu, herauszufinden, wie Du unter Zeitdruck arbeitest und ob Du zu Leichtsinnsfehlern neigst. Ein Mittagessen mit den Betreuern ist die zweite Phase. Hier wird auf Deine Social Skills geachtet. In der Zeit werden auch die Tests korrigiert. Nach dem Mittagessen wird die Hälfte der Bewerber verabschiedet. Es folgt eine Phase, in der Deine Präsentations- und Teamfähigkeit geprüft werden. Hierzu wird Dir ein Thema für eine Präsentation vorgegeben, die Du vor Ort vorbereitest, oder eine Gruppenarbeit initiiert. Im Anschluss werden zwei bis fünf Bewerber zu persönlichen Vorstellungsgesprächen eingeladen, zu denen im besten Fall auch Du gehörst!